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Seminar in Würzburg 2021

Vom 23. bis zum 27. September 2021 fand das von Nicholas Schwab und Viktoria Laurova organisierte Würzburgseminar mit Mitgliederversammlung statt, an dem 38 Personen teilnahmen. Nach der Ankunft fand die erste Vortragsschiene im Wirsberg-Gymnasium statt.

Während Daniel Harrer für die Jüngeren über den Satz von Monsky referierte, laut dem man ein Quadrat nicht in eine ungerade Anzahl an flächengleichen Dreiecken zerlegen kann, konnten die Älteren einem Vortrag über Quantenamplitudenverstärkung von Vincent Fischer lauschen. In diesem, von lebhaften Diskussionen begleiteten, Vortrag wurden zuerst einige Notationen und Rechenregeln eingeführt, um die theoretischen Grundlagen für das im zweiten Teil des Vortrags konkret vorgerechnete Anwendungsbeispiel zu legen.

Anschließend wurde sich in die Jugendherberge begeben. Am Donnerstagabend besuchte außerdem eine Gruppe das Theaterstück „Die glückliche Hand /Gianni Schicchi“ in der Theaterfabrik Blaue Halle des Mainfrankentheaters.

Lukas Gehring hielt am Freitagmorgen einen Vortrag für alle über „Individualbasierte Modelle für Evolutionsprozesse“. Hierbei wurde unter anderem ein Modell vorgestellt, wie sich die einzelnen Varianten des Coronaviruses gegeneinander durchsetzen und koexistieren.

Bei den am Nachmittag am Wirsberg-Gymnasium stattfindenden Vorträgen gab es wieder zwei Vortragsschienen. Der Vortrag für Jüngere von Tamás Korodi beschäftigte sich mit dem „Three Gap Theorem“. Dieses Theorem besagt, dass wenn man n Punkte auf einem Kreis in Winkeln von Θ,2*Θ, … , n*Θ von einem Startpunkt aus platziert, dass es dann nur 3 mögliche Distanzen zwischen benachbarten Punkten gibt.

Unterdessen befasste sich Stefan Rabenstein im Vortrag für Ältere mit Steinerbäumen. Beim Steinerbaumproblem versucht man einen minimalen Graphen zu finden, der eine gegebene Menge von Knoten verbindet, wobei zusätzliche Knoten eingefügt werden dürfen, falls man dadurch einen noch besseren Minimalen Spannbaum erhält.

Im Anschluss daran hielt Daniel Harrer einen Vortrag über Bernoullizahlen. Diese kann man aus der Bernoullifunktion B(x)= x/(ex - 1) herleiten, indem man versucht B(x) als Potenzreihe darzustellen.

Am Samstagvormittag befasste sich Luise Puhlmann in ihrem Vortrag für alle mit dem „a priori TSP“. Bei diesem Problem versucht man eine möglichst effiziente Route zu verschiedenen Wegpunkten zu finden, weiß allerdings vorher nicht genau, ob man wirklich alle Wegpunkte ansteuern muss, da man z.B regelmäßig Essen an verschiedene Haushalte liefert und es immer mal sein kann dass einer der Kunden aus diversen Gründen (z. B. Weggezogen, verreist, im Krankenhaus) keine Lieferung benötigt, will aber trotzdem immer noch eine möglichst effiziente Route haben.

Die alljährliche Mitgliedsversammlung fand am Samstagnachmittag ebenfalls am Wirsberggymnasium statt. Bei der Mitgliederversammlung wurde mit dem Wahlsystem des „Instant Runoff Votings“ ein neuer Vorstand gewählt.

Am Sonntagvormittag besuchten die Teilnehmer entweder in einem Exit Room, spielten Lasertag oder schliefen aus. Die Vorträge am Nachmittag fanden in der Jugendherberge statt, da das Wirsberggymnasium Wahllokal für die Bundestagswahl war.

Zuerst hielt Leon Hendrian für alle einen Vortrag, in dem er zuerst das Halteproblem erklärte und anschließend das Spiel „Reverse“ erklärte und wie es sein kann, dass man bei diesem Spiel in eine unlösbare Situation kommt.

Danach hielt Manfred Paul einen Vortrag zum über RSA für Ältere und Esther Rimmelspacher einen Vortrag für Jüngere über „Verhältniswahlrecht“. Bei RSA handelt es sich handelt es sich um ein asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren. Bei solchen Verschlüsselungsverfahren müssen Empfänger und Absender einer verschlüsselten Nachricht nicht den gleichen Schlüssel haben, sodass die potentielle Sicherheitslücke der Schlüsselübermittlung wegfällt. RSA war das erste derartige Verschlüsselungsverfahren. Es beruht darauf, dass es fast unmöglich ist, das Produkt zweier sehr großer Primzahlen in seine Primfaktoren zu zerlegen.

Im Verhältniswahlrechtsvortrag ging es zunächst verschiedene Verhältniswahlverfahren (d‘Hondt, Sainte-Laguë, Hare-Niemeyer, Hill-Huntington) und im Anschluss angesichts der an diesem Wochenende stattfindenden Bundestagswahl, wie man ein weiteres Anwachsen des Bundestages verhindern kann, und welche Lösungsvorschläge die verschiedenen Parteien hierfür haben.

Am Montagvormittag trug Christian Noaghiu für Jüngere über Zahlentheorie vor und Manfred Paul für die Älteren aufgrund des großen Interesses über ein weiteres asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren: „Gentrys vollhomomorphe Verschlüsselung“, über das er seine Bachelorarbeit geschrieben hat. Im Hauptteil des Vortrags über Gentrys vollhomomorphe Verschlüsselung wurde erklärt, was theoretisch hinter den Berechnungen auf den verschlüsselten Daten steckt. Danach war das Seminar leider schon vorbei und die Teilnehmer begaben sich auf die Heimreise.

Bild eines Vortrags

Zeit: 
23. September 2021 bis 27. September 2021
Typ: 
Seminar
Ort: 
Würzburg