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Würzburg 2009

Das Seminar fand von 1. bis 4. Oktober 2009 in Würzburg statt und richtete sich an die Mitglieder des QED e.V. und ehemalige Landessieger. Es wurden parallel Vorträge für die Älteren und für die Jüngeren angeboten. Am 3. Oktober hielt der Verein seine alljährliche Mitgliederversammlung ab, auf der in diesem Jahr ein neuer Vorstand gewählt wurde. Die Organisatoren des Seminars waren Viktoria Ronge, Kathrin Helmsauer und Albrecht Kliem

 

Bericht über das QED-Seminar in Würzburg vom 01. bis 04.Oktober 2009

von: Michael Gößwein

Am ersten Oktober gegen 16.30 Uhr war es endlich (und die Teilnehmer kamen teils von weit her) soweit: Als Organisationsteam eröffneten Viktoria Ronge und Kathrin Helmsauer das alle zwei Jahre in Würzburg stattfindende QED-Seminar. Lange Vorreden gab es allerdings nicht. Stattdessen wurden nach gut einer Viertelstunde mit dem Wesentlichen angefangen: den mathematischen Vorträge. Den Anfang machte hierbei Gottfried Herold(QED) mit dem Thema „Schnell wachsende Funktionen“. Auf den ersten Blick hört sich dies vielleicht noch relativ trivial an. Aber wie ist das, wenn man versucht, eine wohldefinierte Funktion zu finden, die schneller wächst als alle anderen? Dies war nämlich das Ziel des Vortrags und dementsprechend wurde es in dem eineinhalb Stunden dauernden Vortrag teilweise recht abstrakt, was dem Interesse daran aber allgemein keinen Abbruch tat. Für den ersten Tag war die Mathematik damit abgehakt und nach einem gemeinsamen Pizzaessen folgte das Abendprogramm. Zur Auswahl standen hierbei der übliche Tanzabend, ein Konzert der Hochschule für Musik und „Der nackte Wahnsinn“, eine „Komödie über die Komödie“ von Michael Frayn - wobei es sich hierbei aber natürlich nur um Vorschläge und keine Pflichtveranstaltungen handelte; wer wollte, konnte natürlich auch auf eigene Faust etwas ganz anderes machen.
Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück um 9.30 Uhr mit einer „Einführung in die gewöhnlichen Differentialgleichungen“ von Richard Greiner weiter. Da abgesehen von der Tatsache, dass das Thema für die bereits studierenden Zuhörer altbekannt war, der Referent zuvor auch noch auf die Differentialrechnung ausführlich einging, gehörte der Vortrag mit Abstand zu den leichtesten des Seminars; dennoch schaffte er es, stellenweise einige gebräuchliche Vorgehensweisen hinsichtlich ihrer formalen Korrektheit in Frage zu stellen und so neuen Stoff zur Diskussion bereitzustellen. Danach ging es gleich weiter, wobei - wie bei allen folgenden Vorträgen - auch hier eine Trennung zwischen den Jüngeren bis einschließlich Klasse 12 und den Älteren ab Klasse 13 vollzogen wurde, um jedem ein angemessenes Niveau zu bieten. Für erstere trug Florian Möller eine „Einführung in die Gruppentheorie“ vor, also eine Verallgemeinerung des Begriffs der Verknüpfung: Sehr nützlich für alle zukünftigen Mathe-Lkler, das dies zum Lehrplan gehört! Für die älteren Semester gab es eine „Einführung in algebraische Kurven“ von Georg Loho (QED). Nach dem Mittagessen ging es dann für die Jüngeren mit „Zahlentheorie“ von Viktoria Ronge (QED) und Kathrin Helmsauer (QED) weiter; für die zweite Gruppe referierte Daniel Harrer (QED) über die „abc-Vermutung“, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass es keinen wirklichen Lösungsansatz gibt. Am Abend könnten Interessierte das Schülerkonzert „Fiat Lux“ anschauen, welches neben der wunderschönen musikalischen Untermalung auch wegen der guten Inszenierung der Schöpfungsgeschichte Beifall fand.
Am Samstag hörten die Frischlinge zuerst einen Vortrag von Albrecht Kliem (QED) über „Mathematische Miniaturen“; währenddessen berichtete Achim Hildebrandt (QED) der anderen Gruppe etwas über seine Diplomarbeit zum Thema „Geometrische Graphentheorie“, womit er eindrucksvoll demonstrierte, dass es entgegen der allgemeinen Vorstellung auch in der Mathematik aus Geldmangel viele unerforschte Gebiete gibt. Im Anschluss brachte Felizitas Weidner (QED) den Jüngeren in ihren 90 Minuten sowohl die Graphentheorie als auch die Kombinatorik etwas näher und den älteren Teilnehmern vermittelte Robert Strich die Grundlagen von „Homotopien“ ( = stetige Deformation eines Körpers in einen anderen) am Beispiel der Invertierung eines Luftballons.
So viel zum mathematischen Teil des Wochenendes; nach einer sehr langen Mittangspause nahm man die jährlich stattfindende Mitgliederversammlung in Angriff, die bis in die Abendstunden dauerte. Die Neuwahlen des Vorstandes stellten hierbei den wichtigsten Tagesordnungspunkt dar. Am nächsten Tag hieß es dann gleich nach dem Frühstück Abschied nehmen und die Blicke wieder auf den nächsten Schul-/Studiumstag richten. Jedenfalls bis zum nächsten Seminar in Nürnberg.

Zeit: 
1. Oktober 2009 bis 4. Oktober 2009
Typ: 
Seminar
Ort: 
Würzburg